3.9 Beziehungsvolle Pflege

Beziehungsvolle Pflege, ein Begriff, den Emmi Pikler in ihrem kind- und bindungszentriertes Konzept begründet hat, impliziert die bewusst gestalteten Pflegesituationen, wie dem Wickeln oder Anziehen, durch die eine vertrauensvolle Beziehung entsteht.

Besonders in der Pädagogik mit den unter dreijährigen Kindern spielt die Körperpflege eine große Rolle. Das Wickeln bietet uns die Gelegenheit sich dem einzelnen Kind intensiv zuzuwenden, zu kommunizieren und die Grundbedürfnisse zu befriedigen. Es ist eine Zeit der ungeteilten Aufmerksamkeit, eine Zeit der engsten sozial-emotionalen Beziehung. Aus diesem Grund sorgen wir beim Wickeln für eine vertrauensvolle, angenehme und geschützte Atmosphäre. Die Pflegesituationen werden ausschließlich von einer vertrauten Bezugsperson durchgeführt.

Der Prozess von der Windel zur Toilette ist ein wichtiger Entwicklungsschritt in Richtung Selbständigkeit des Kindes. Diesen Prozess begleiten wir feinfühlig, in dem wir den Impuls des Kindes aufgreifen, wenn dieses Interesse an der Toilette zeigt.

 

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