Die Eingewöhnung
Durch den Besuch unserer Kindertagesstätte „wird der kindliche Lebensraum über die Familie hinaus erweitert. Dies (…) ist für Kinder ein neuer und gravierender Einschnitt in bisher Vertrautes, der ihnen hohe Lern- und Anpassungserscheinungen abverlangt.“ (Bildungs- und Erziehungsempfehlungen RLP)
Daher spielt die Eingewöhnung in unsere Krippe eine zentrale Rolle. Durch eine sanfte Eingewöhnung werden die Kinder psychisch stabilisiert und erleben den Verbleib in der Kita positiv. Hierfür ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem/der BezugserzieherIn und der Bezugsperson des Kindes essentiell.
Die Bezugsperson begleitet das Kind die gesamte Eingewöhnung. Diese umfasst einen Zeitraum von etwa 4-6 Wochen. Hierbei orientieren wir uns am Berliner Eingewöhnungsmodell.
- Grundphase
Diese Phase dient zum Kennenlernen der neuen Umgebung, des/ der Bezugserzieher/in und der Gruppe. Die Grundphase umfasst etwa 3 Tage und jeweils bis zu 2 Stunden, in denen das Kind mit seiner Bezugsperson gemeinsam im Gruppenraum anwesend ist.
Aufgaben der Bezugsperson | Aufgaben des Erziehers/ der Erzieherin |
„Sicherer Hafen“ für das Kind
Im Raum anwesend sein Kein Handy/ Buch/ Handarbeit etc. Passives Verhalten à dem Kind Aufmerksamkeit schenken wenn es diese einfordert Kind nicht drängen Zeit zur Beobachtung des Kindes |
Abwartende Haltung
Raum für Exploration geben Spielmaterial/ Umgebung vorbereiten Achtsame Kontaktaufnahme Freundliche, lächelnde Ansprache Eltern einbinden und begleiten Absprachen mit Kollegen treffen Volle Aufmerksamkeit für das Kind, das eingewöhnt wird |
- Der erste Trennungsversuch
Der erste Trennungsversuch findet am 4. oder 5. Tag statt und dauert meist zwischen 10-45 Minuten.
Aufgaben der Bezugsperson | Aufgaben des Erziehers/ der Erzieherin |
Verabschiedet sich positiv vom Kind
Geht in einen separaten Raum Begrüßt das Kind positiv beim Zurückkommen |
Begleitet den Abschied zwischen Bezugsperson und Kind
Nimmt die Bedürfnisse des Kindes wahr und reagiert entsprechend Raum wird nicht ohne das Kind verlassen |
- Stabilisierungsphase
In dieser Phase wird die Zeit, in der das Kind mit dem/ der Bezugserzieher/in in der Gruppe verweilt, dem Kind angemessen erweitert.
Hierbei werden die pflegerischen Tätigkeiten Schritt für Schritt von dem/ der Bezugserzieher/in übernommen. Das Kind wird langsam an die Mahlzeitenstrukturen und das Schlafen in unserer Einrichtung gewöhnt.
Außerdem werden gemeinsame Rituale entwickelt, die dem Kind Sicherheit und Verlässlichkeit geben.
Die Bezugsperson kommt möglichst in einer positiven Spielsituation zurück.
- Schlussphase
Der/ die Bezugserzieher/in ist nun der „sichere Hafen“ für das Kind.
Das Kind hat nun ein festes Abschiedsritual und wird von der Bezugsperson zugewandt (mit dem Gesicht zum/ zur Erzieher/in gewandt) an den/die Bezugserzieher/in übergeben, sodass eine positive und bewusste Verabschiedung vom Kind stattfindet.
Die Bezugsperson ist in dieser Phase nicht mehr in der Einrichtung anwesend, aber zu jeder Zeit erreichbar und ggf. umgehend vor Ort.
Das Kind ist angekommen, wenn es bei uns gut und sicher schläft.
Übergang in die Schwalbengruppe
Zu Beginn ihrer Zeit hier in unserer Einrichtung (meistens mit etwa einem Jahr) finden die Kinder genügend Anregung im Raum der Krippe, sei es beim Laufen lernen, Klettern, im Umgang mit dem Spielmaterial oder den Bilderbüchern.
Je älter sie werden, desto größer wird ihr Spielraum, in dem sie sich bewegen und desto mehr Interessen haben sie. Die Krippe genügt dann als Erfahrungsraum nicht mehr aus und die Kinder äußern immer öfter den Wunsch auch im Vogelnest oder in der Schwalbengruppe zu spielen.
Auf diese Art gestaltet sich der Übergang von der Krippe zur Schwalbengruppe fließend. Vor dem endgültigen Wechsel von der Krippen- in die Schwalbengruppe haben die Kinder eine Übergangsphase, in der sie den Tagesablauf der Schwalbenkinder zunehmend miterleben können. In dieser Übergangsphase werden die Kinder von einer festen Bezugserzieherin begleitet. Erst nach dem endgültigen Wechsel in die Schwalbengruppe essen und schlafen die Kinder mit den „Großen“.
Mit der fließenden Art des Übergangs haben wir bisher sehr gute Erfahrungen gemacht weil es keine erneute Eingewöhnung in eine dem Kind fremde Gruppe bedarf. Den Kindern sind zum Zeitpunkt des Wechsels Räume, Erzieherinnen und Kinder der Schwalbengruppe vertraut.